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aus der Märkischen Oderzeitung vom 27.11.2001:

Eisenbahnbrücke: Schäden hemmen den Verkehrsfluß

Straßenbauamt Strausberg plant Neubau 2004

Von Monika Schmidt

Eberswalde (MOZ) Auf der Eisenbahnbrücke wird es eng. Spätestens Mitte Januar muß das zweifeldrige Bogenbauwerk aus dem Jahre 1909, das die Heegermühler Straße mit der Eisenbahnstraße verbindet, für Busse und Lkw gesperrt werden. Für Fahrzeuge ab 2,8 Tonnen reicht die Tragfähigkeit nicht mehr aus.

Wie akut der Zustand der 92 Jahre alten Brücke ist, hatte sich bei der jüngsten Sonderprüfung des Straßenbauamtes Strausberg gezeigt. Die Begutachtung erfolgte nicht nur auf den Fahrbahnplatten, sondern auch unter dem Bauwerk. "Im ersten Bogen hat sich ein deutlicher Schadenszuwachs gezeigt, der uns zu einer Nachrechnung der Tragfähigkeit veranlasst hat", sagt der Sachgebietsleiter für Brückenprüfung Detlef Ali.

Was die Experten vor Ort schon befürchteten, haben die Statiker bestätigt. Ein uneingeschränkter Verkehr in Richtung Stadtzentrum ist auf der Bogenbrücke nicht mehr zu verantworten. Spätestens Mitte Januar 2002 muß deshalb für den sogenannten Schwerverkehr eine andere Lösung gefunden sein. Wie die aussehen könnte, darüber verständigten sich in Straßenbauamt, Stadt, Busgesellschaft und Polizei in der vergangenen Woche.

Lkw und Busse werden sich künftig eine Fahrspur auf der zweiten parallel verlaufenden Brücke teilen. Damit gibt es für die Fahrzeuge in Richtung Finow nur noch eine Spur. Die ebenfalls einspurige Gegenfahrbahn ins Zentrum gilt nicht nur für Fahrzeuge ab 2,8 Tonnen, sondern auch für Linksabbieger in Richtung Bergerstraße. Alle anderen Pkw, die von der Heegermühler auf die Eisenbahnstraße wollen, passieren weiterhin die alte Bogenbrücke, allerdings gleichfalls nur noch einspurig.

Um das Ganze möglichst unfallfrei über die Bühne zu bekommen, werden schon im Bereich der Heegermühler Straße veränderte Verkehrsführungen nötig. "Dort werden in Richtung Zentrum jeweils getrennte Fahrspuren für Lkw und Pkw eingerichtet, die nach der Br¨ckenüberfahrt im Bereich der Eisenbahnstraße durch Ampelregelung wieder auf eine Fahrspur zusammengeführt werden", erklärt Brit Colditz, Dezernatsleiterin des Straßenbauamtes Strausberg. Mit den vorbereitenden Maßnahmen wie Umbau der Obusleitung, Umbau der Ampelanlagen, veränderte Beschilderung und Fahrbahnmarkierung werde in Kürze begonnen.

An eine neuerliche Instandsetzung der maroden Eisenbahnbrücke ist inwischen nicht mehr zu denken. Das gilt auch für die 1986/87 erbaute Parallelbrücke, 2004 soll deshalb ein Ersatzneubau erfolgen, der die Stadtteile Westend un Zentrum vierspurig miteinander verbindet. An der Planung wird bereits auf Hochtouren gearbeitet. Für welche Variante sich Strausberg entscheidet, wirf sich spätestens nächsten Sommer zeigen.