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Bauarbeiten für die Netzerweiterung in das Wohngebiet "Max Reimann"
Im Jahre 1986 beginnen die Arbeiten am 1. Bauabschnitt der Netzerweiterung der Eberswalder Obusanlage, die Anbindung des
Wohngebietes "Max Reimann".
Aufgrund fehlender Bau- und Montagekapazitäten übertrug das Ministerium für Verkehrswesen der DDR Schacht-
und Gründungsarbeiten für die Netzerweiterung dem VEB Kraftverkehr Eberswalde-Finow.
Fast alle Mastfundamente und Kabelgräben für die Speiseleitungen wurden aufgrund des komplizierten Baugrundes
und auch fehlender Technik per Hand mit Spaten und Schaufel, dem scherzhaft genannten "UB 1 (Universalbagger
1)", ausgehoben und gegraben.
Das folgende Foto zeigt Bauarbeiter beim Anschlagen der Schalung für die Mastfundamente an den Autodrehkran des DDR-Typs IFA W50 LA/ADK70 des VEB Kraftverkehrs Eberswalde-Finow.
Zu den Bauarbeiten wurden neben den Mitarbeitern des Kraftverkehrs auch die Einwohner der Stadt
Eberswalde, insbesondere Mitglieder der Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft (AWG) eingesetzt. Diese mußten zur Erlangung einer neuen Wohnung Pflichtaufbaustunden leisten. Die geleisteten Arbeitsstunden bei den Schacht- und Gründungsarbeiten für die Netzerweiterung wurden dafür angerechnet. Eine große Hilfe bei diesen Arbeiten waren auch Soldaten der Sowjetarmee, die im Rahmen der gegenseitigen Hilfe und Unterstützung tätig wurden. Eberswalde war schließlich Garnisionsstadt der Sowjetischen Streitkräfte.
An den Tagen, an denen Erdkabel per Hand verlegt wurden, mußten fast alle Mitarbeiter des Kraftverkehrs mithelfen.
Als Erdkabel wurde übrigens Kabel der Sorte NGA 2Y CaY 3KV eingesetzt.
Die zum Bau benötigten 31 Stahlmasten konnten vom Hersteller nicht geliefert werden. Das Reichsbahn-Ausbesserungswerk
(RAW) "8. Mai" Eberswalde, der VEB Kranbau Eberswalde, der VEB Schiffswerft Oderberg sowie die
Produktionsgenossenschaft (PGH) des Malerhandwerks "Drei Schilde" Eberswalde produzierten unter anderen die
benötigten Stahlmaste.
Insgesamt wurden 136 Masten aufgestellt, ca. 3 km Speiseleitung verlegt, eine Kreuzung sowie 2 Weichen eingebaut.
Teilweise wurden Fahrleitungsarmaturen der Straßenbahn in der eigenen Werkstatt für die Obus-Fahrleitung
umgebaut.
Das Foto zeigt die im Bau befindliche damalige Endhaltestelle in der Salvador-Allende-Straße im Wohngebiet "Max
Reimann" (heute: Potsdamer Allee Ecke Brandenburger Allee).