Der Obus wurde in Eberswalde zu umfangreichen, für die Eberswalder Bürger kostenlosen, Vorführfahrten auf den Obus-Linien 861 und 862 eingesetzt. Insbesondere wurde das Fahrzeug am Tag der offenen Tür 2006 der Barnimer Busgesellschaft am 02.09.2006 der Öffentlichkeit präsentiert.
Am 08.09.2006 gegen 13:00 Uhr erfolgte der Rücktransport des Obusses nach Ostrava/CZ per LKW-Tieflader.
Am Wochenende, vom 09.09.-10.09.2006, wurde auf den Obus-Linien 861 und 862 Obus-Ersatzverkehr gefahren.
Grund dafür waren Bauarbeiten an der Eberswalder Eisenbahnbrücke und der darauf befindlichen Obus-Fahrleitung. Umfangreiche Arbeiten am Fahrbahnbelag, Markierungsarbeiten, die Verlegung der Obus-Fahrleitung und die Umleitung des Straßenverkehrs von der Süd- auf die Nordbrücke wurden durchgeführt. Die Verlegung der Obus-Fahrleitung erfolgte durch die Firma GA-LBS GmbH (Gesellschaft für elektrische Anlagen Leitungsbau Süd GmbH) Niederlassung Neuhausen 73765 Neuhausen a.d.F.
In den Nächten vom 02.10. zum 03.10. sowie vom 03.10. zum 04.10.2006 wurde im Zuge der Fertigstellung der neuen Eberwalder Eisenbahnbrücke die Fahrleitung erneut umgebaut und damit in den dauerhaften Betriebszustand versetzt. Die Fahrleitung in Richtung Westend befindet sich damit wieder auf der Nord-Brücke und die Fahrleitung in Richtung Markt auf der Süd-Brücke. Mit den Bauarbeiten an der Obus-Fahrleitung war wiederholt die Firma GA-LBS GmbH (Gesellschaft für elektrische Anlagen Leitungsbau Süd GmbH) Niederlassung Neuhausen 73765 Neuhausen a.d.F. beauftragt worden.
Am 20.10.2006 überführte die Barnimer Busgesellschaft mbH den Gelenkobus 029 vom österreichischen Typ ÖAF Gräf & Stift NGE 152 M17 von Eberswalde nach Neuenhagen bei Berlin zur Firma RWS Railway Service GmbH.
Tags zuvor wurde durch die betriebseigene Werkstatt das Notfahraggregat aus dem Gelenkobus 029 (Baujahr 1993) ausgebaut.
An Stelle des Notfahraggreagtes sollte die Firma RWS Railway Service GmbH den neuartigen Energiespeicher einbauen.
Nachdem die ersten Gelenkobusse vom österreichischen Typ ÖAF Gräf & Stift NGE 152 M17 bereits rund 14 Jahre in Eberswalde ihre Runden drehen, wurde eine Grundinstandsetzung oder ein Ersatz der 15 Eberswalder Obusse notwendig. Die damit verbundenen Investitionen in Millionenhöhe lösten Ende des ersten Quartals 2007 eine Diskussion über die Zukunft des Eberswalder Obus-Betriebes aus.
Am 01. April 2007 führte der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) eine
Tarifänderung durch. Die erste Tarifanpassung des VBB seit August 2005 wurde wegen gestiegener Kosten für Instandhaltungen, Investitionen sowie erhöhter Strom- und Dieselpreise notwendig. Die VBB-Umwelt-Monatskarten sowie Einzelfahrscheine im Verbund stiegen durchschnittlich um 2,6 Prozent. Der Einzelfahrschein für den Obus kostet nun 1,20 €.
Im April 2007 gab der Landkreis Barnim ein Gutachten zum zukünftigen Weiterbetrieb des Eberswalder Obus-Betriebes bei der Berliner Firma Proziv Verkehrs- und Regionalplaner in Auftrag. Innerhalb von vier Monaten wurde mit Ergebnissen gerechnet und dann über die Einstellung, den Weiterbetrieb, die Rekonstruktion oder eventuell sogar Erweiterung des Eberswalder Obus-Betriebes entschieden werden.
Ab 10. April 2007 wurde der Obus-Verkehr der Obus-Linie 861 von Nordend in Richtung Kleiner Stern für den Zeitraum von 2 Wochen ab der Kreuzung Eberswalder Straße/Spechthausener Straße über das Brandenburgische Viertel in Richtung Finow, Kleiner Stern wegen Straßenbauarbeiten an der Bundesstraße 167 umgeleitet. Diese Linienführung entsprach ab der Haltestelle Spechthausener Straße dann der Obus-Linie 862 .
Am 10.05.2007 wurde der Gelenkobus 029 vom österreichischen Typ ÖAF Gräf & Stift NGE 152 M17 durch die Barnimer Busgesellschaft mbH ohne den Einbau eines neuartigen Energiespeichers von der Firma RWS Railway Service GmbH Neuenhagen bei Berlin nach Eberswalde zurückgeholt und abgestellt.
Ende Oktober 2007 wurde nach umfangreichen politischen Aktivitäten vorerst der Weiterbetrieb des Eberswalder Obusses für zumindest die
nächsten 8 Jahre festgelegt. Der Landkreis Barnim wird die Barnimer Busgesellschaft in die Lage versetzen, alle Aufwendungen vorzunehmen zu
können, die notwendig sind, um den Betrieb des Obusses in Eberswalde nicht zu gefährden. Der Landkreis Barnim werde aber keinen Netzerweiterungen zustimmen, die eine Verlängerung der Fördermittelbindungsfristen zur Folge haben.
Nachdem der vorläufige Weiterbetrieb des Eberswalder Obus-Verkehrs beschlossen worden war, begann noch im Oktober 2007 die schrittweise Erneuerung der Fahrersitze in den Gelenkobussen vom österreichischen Typ ÖAF Gräf & Stift NGE 152 M17. Die neuen Fahrersitze vom Typ ISRI® 6860/885 wurden von der Firma ISRINGHAUSEN GmbH & Co KG D-32655 Lemgo hergestellt.
Anfang November 2007 wurden die Gelenkobusse 004, 034, 035 und 040 als Erste mit Fahrerplätzen für Kinder ausgerüstet. Diese Fahrerplätze für Kinder dienen zur Belustigung und Freude der obusfahrenden Kinder.
Anfang Dezember 2007 übergab der CDU-Stadtverband Eberswalde dem Kreistag Barnim 2074 Unterschriften als Ergebnis der am 03.09.2007 initiierten Unterschriftensammlung für den Erhalt und Ausbau des Obus-Netzes.
Am 17. und 18.06.2008 wurden in der Eisenbahnstraße im Bereich zwischen Karl-Marx-Platz und Grabowstraße zwei Querkupplungen zur Verbesserung der Spannungs- und Lastverhältnisse in die Fahrleitung eingebaut.
Im Oktober 2008 erwarb die Barnimer Busgesellschaft mbH von einem Fahrzeughändler ein gebrauchtes Oberleitungsmontagefahrzeug DA2 vom Typ OMF-B auf MAN-Fahrgestell 14.170F. Da dieses Fahrzeug verschlissen war, erfolgte eine umfangreiche technische Überholung und Rekonstruktion.
Der Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2008 brachte nur wenige Änderungen an den Fahrpläen der Obus-Linien 861 und 862 . Das Angebot blieb im Wesentlichen gleich. Es gab lediglich einige zeitliche Verschiebungen.
Im Februar 2009 wurde ein Förderantrag der Barnimer Busgesellschaft mbH für den Kauf von Hybrid-Bussen (Obus- und Dieselbus) durch das Bundesumweltministerium abgelehnt. Durch den Einsatz moderner Hybrid-Busse, die sowohl als Obus mit Elektoantrieb wie auch mit Dieselantrieb fahren sollten, wären Linien-Erweiterungen der beiden Obus-Linien ohne den Bau von Fahrleitungen möglich gewesen.
Nach dieser Ablehnung wurde eine Vorlage für den Aufsichtsrat der Barnimer Busgesellschaft erarbeitet, die eine Empfehlung
für die Grundinstandsetzung der vorhandenen Gelenkobusse oder die Beschaffung neuer Obusse zum Inhalt hatte.
Am 01.05.2009, nach 14 Jahren und 4 Monaten Einsatzzeit, wurde der Gelenkobus 039 vom österreichischen Typ ÖAF Gräf & Stift NGE 152 M17 als Erster seiner Serie offiziell durch die Barnimer Busgesellschaft mbH Eberswalde verschrottet.
Nach vielem politischen Taktieren, teilweise unnötigen Gutachten, Unterschriftensammlungen der Bürger für den Erhalt der Eberswalder Obusse und angesichts herannahender Landtagswahlen und auch Landratswahlen, sprachen sich die Verantwortlichen des SPD-geführten Landkreises im Juni 2009 für die Beschaffung von 12 neuen Gelenkobussen aus.
So beschloss der Aufsichtsrat der Barnimer Busgesellschaft Anfang Juli 2009 die Beschaffung von 12 neuen Gelenkobussen. Es erfolgte sogleich die europaweite Ausschreibung zur Beschaffung von 12 Niederflur-Gelenkobussen.
Wie der veröffentlichen Ausschreibung zu entnehmen war, sollten insgesamt 12 Niederflur-Gelenkobusse, davon 3 Stück im Jahre 2010, 6 Stück im Jahre 2011 und 3 Stück im Jahre 2012 geliefert werden. Eine weitere Option in Abhängigkeit vom Ergebnis der Ausschreibung war eine mögliche Lieferung von 6 Stück Niederflur-Gelenkobussen im Jahre 2010 sowie 6 Stück im Jahre 2011.
Die Ausschreibung erfolgte modular. Demzufolge mussten die Hersteller für Grundausstattung und Extras getrennte Preise nennen. Der Schlusstermin für den Eingang der Angebote war der 31.08.2009 - 12:00 Uhr.
Am Samstag, dem 01.08.2009, wurde die Kreuzung der Obus-Fahrleitung am Markt aufgrund starken Verschleisses erneuert. Drei Wochen später, am 22.08.2009, wurde das verbogene Kreuzungsstück der Einlaufweiche am Markt gewechselt. Bei einer schweren Entgleisung der Stromabnehmerstangen blieb ein Stromabnehmerkopf im Kreuzungsstück hängen und das Kreuzungsstück verbogen. An beiden Tagen wurde Obus-Ersatzverkehr gefahren.
Zum Ende der Ausschreibung am 31.08.2009 wurde bekannt, dass sich die folgenden 7 Firmen an der Ausschreibung beteiligten.
Belkommunmash Minsk/BY
Carrosserie HESS AG Bellach/CH
SKODA ELECTRIC a.s. Plzen/CZ
Solaris Bus & Coach S.A. Owinska/PL
SZKT Szeged/HU
Van Hool NV Lier/B
Viseon Bus GmbH Pilsting/D
Nach fast 12 Monaten Überholung und Rekonstruktion wurde das Oberleitungsmontagefahrzeug DA 2 vom Typ OMF-B auf MAN-Fahrgestell 14.170F am 28.09.2009 als Ersatz für den alten Turmwagen in Betrieb genommen.
Am 11.11.2009 erteilte der Aufsichtrat der BBG mbH nach ausgiebiger Sichtung der eingegangenen Abgebote den Zuschlag für die Lieferung der neuen Eberswalder Obus-Flotte.
Die polnische Firma Solaris Bus & Coach S.A. Owinska/PL wird 12 Niederflur-Gelenkobusse vom polnischen Typ Solaris Trollino 18 AC nach Eberswalde liefern, davon 3 Stück im Jahre 2010, 6 Stück im Jahre 2011 und 3 Stück im Jahre 2012. Die elektrische und elektronische Ausrüstung wird von der tschechischen Firma CEGELEC geliefert. Die Vergabe an die Firma Solaris Bus & Coach S.A. wurde am 16.11.2009 unter anderem auch in verschiedenen Pressemeldungen veröffentlicht.
Nach der Bekanntmachung der Vergabeentscheidung erhielt die Barnimer Busgesellschaft mbH einen Vorführwagen, einen Gelenkobus vom polnischen Typ Solaris Trollino 18 AC, von der Salzburg AG aus Österreich.
Auf Grund der erfolgten Pressemeldungen erhielt die Barnimer Busgesellschaft mbH im Januar 2010 eine Anfrage von den Budapester Verkehrsbetrieben BKV Zrt. Budapest/H ob die Möglichkeit besteht, die gebrauchten Gelenkobusse vom österreichischen Typ ÖAF Gräf & Stift NGE 152 M17/18 zu erwerben.
Die Barnimer Busgesellschaft mbH hatte ihre Bereitschaft zum Verkauf der Gelenkobusse vom österreichischen Typ ÖAF Gräf & Stift NGE 152 M17/18 an die Budapester Verkehrsbetriebe BKV Zrt. Budapest/H bereits kundgetan. Daraufhin besichtigten am 05. und 06. Mai 2010 Mitglieder der Geschäftsführung der BKV Zrt. Budapest/H die zum Verkauf stehenden Gelenkobusse auf dem Eberswalder Betriebshof Nordend. Im Rahmen der Besichtigung fanden unverbindliche Vorgespräche über den Verkauf der Gelenkobusse und diesbezügliche preisliche Vorstellungen statt.
Am 03.07.2010 weilte eine Delegation der Eberswalder Obus-Fahrer anläßlich eines Betriebsausfluges zu einer Werksbesichtung bei der Firma Solaris Bus & Coach S.A. in Bolechowo/Pl. Dabei wurde auch der weitere Fortschritt der im Bau befindlichen ersten 3 Eberswalder Solaris-Gelenkobusse fotografisch festgehalten. Wenige Tage später wurde der Gelenkobus Eberswalde 01 verladen und zu DPO Ostrava/CZ zum Einbau der elektrischen und elektronischen Ausrüstung überführt.
Um der europäischen Bürokratie gerecht zu werden, nahm die BKV Zrt. Budapest/H eine EU-weite Ausschreibung im EU-Amtsblatt über die Beschaffung von gebrauchten Obussen vor. Diese Ausschreibung wurde Ende Oktober 2010 veröffentlicht. Im Rahmen dieser Ausschreibung hat die BBG mbH dann die gebrauchten Gelenkobusse vom österreichischen Typ ÖAF Gräf & Stift NGE 152 M17/18 angeboten und als einziger Anbieter gebrauchter Obusse den Zuschlag für die Lieferung der gebrauchten Obusse bekommen.
Der Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2010 brachte nur wenige Änderungen an den Fahrplänen der Obus-Linien 861 und 862 . Das Angebot blieb im Wesentlichen gleich. Es gab lediglich einige zeitliche Verschiebungen in den Abendstunden.