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Auszug aus der Märkischen Oderzeitung vom 01.09.2003:
Fahrstunde bei der Busgesellschaft
Tag der offenen Tür lockte viele Besucher an
Von Monika Schmidt
Eberswalde (MOZ) "Ich bin mehr als zufrieden. Das Interesse ist groß. Unsere Kollegen haben sehr viele Fragen zu beantworten", freute sich Geschäftsführer Frank Wruck über die Besucherscharen. Die Barnimer Busgesellschaft hatte am Sonnabend zum Tag der offenen Tür eingeladen.
In der großen Abstellhalle war von jedem Fahrzeugtyp ein Vertreter zu sehen. Die Busse, die sonst nach Altenhof,
Joachimsthal, Britz, Werneuchen oder Wandlitz rollen, durften am Sonnabend einmal genauer in Augenschein genommen
werden. Wer wollte konnte auch hinter dem Lenkrad Platz nehmen. Das Angebot lockte nicht nur junge Besucher, sondern auch
viele Erwachsene.
Die historischen Obusse ŠKODA 9 Tr und 14 Tr, die in den 60er bis Anfang der 80er Jahre das Eberswalder Stadtbild prägten, blieben allerdings den Profifahrern (des Denkmalpflege-Verein Nahverkehr Berlin e.V. Arbeitsgruppe Obus/H.B.) vorbehalten, die dafür zu Rundfahrten durch das Stadtgebiet einluden. "Wir haben außerdem den Doppelstockbus DO 56 aus Berlin und den H6B von den Halleschen Verkehrsbetrieben hergeholt", sagt Wruck. "Unsere Fahrgäste kennen uns eigentlich nur als Dienstleister. Mit den Tag der offenen Tür können sie auch einmal
hinter die Kulissen schauen, sehen, welche Vorleistungen in der Planung stecken und wieviel Arbeit die Wartung und Pflege
der Fahrzeuge ausmacht", so der Geschäftsführer.
Die Barnimer Busgesellschaft hat zur Zeit rund 250 Beschäftigte, davon 12 in der Lehrlingsausbildung. 180 Mitarbeiter
sitzen hinter dem Lenkrad, davon 70 allein in Eberswalde. Die Obusse als ein Hauptverkehrsmittel der Stadt legen
jährlich fast 900000 Kilometer zurück.
Die Fahrzeugflotte des Unternehmens besteht aus 120 eigenen Bussen. Weitere 23 Fahrzeuge, die im Barnim und im Altkreis Bad Freienwalde für das Unternehmen an der Poratzstraße rollen, gehören Subunternehmen. Die Barnimer Busgesellschaft ist 1999 aus dem VEB Kraftverkehr hervorgegangen, der 1955 gegründet worden war. "Davor gab es die Verkehrsbetriebe Eberswalde", lässt Wruck die Geschichte des Unternehmens kurz Revue passieren.
Für den reibungslosen Ablauf beim Tag der offenen Tür sorgten insgesamt 40 Mitarbeiter der Busgesellschaft. Während die Eberswalder einen Blick hinter die Kulissen ermöglichten, hatten die Kollegen vom Freienwalder
Betriebshof am Grillstand zu tun. Unterstützung gab es dort von Mitarbeitern aus Bernau. Sie sorgten auch für den Getränkeausschank.
Für Kurzweil sorgten außerdem der Nordender Sportverein, eine Hundestaffel der Polizei, die Technikschau der
Freiwilligen Feuerwehr Eberswalde, das Kindertanzhaus, die kleine Tierparade des Eberswalder Zoos und die Klänge des
R & B-Collegiums.
Mit einer Fahrlehrerin konnten Besucher des Tages der offenen Tür einen Fahrschulbus aus Schwedt selbst über den Betriebshof Nordend lenken.
Von vielen Besuchern bestaunt wurde auch eine Ausstellung von Modellbussen und -obussen, die sämtliche Fahrzeugtypen der Barnimer Busgesellschaft umfasste.
Die Lehrlinge der Barnimer Busgesellschaft stellten mittels moderner Computertechnik ihre Arbeit in der Lehrlingsausbildung vor.
Verschiedene Verkaufsstände, darunter auch ein Stand aus Tschechien, boten Souveniers der unterschiedlichsten Art, u.a. auch Modellfahrzeuge, zum Kauf an. Eine Go-Cart-Bahn rundete das interessante Angebot ab.
Desweiteren wurde ein Gelenkbus mit sehr starken Verschmutzungen und Vandalismusschäden, also zerkratzte Scheiben, aufgeschlitzte, angebrannte Sitzpolster, abgeschnittene Gummigriffe, beschmierte und bemalte Inneneinrichtung, ausgestellt. Dieser war als Schulbus im Einsatz und zeigte den Besuchern des Tages der offenen Tür, wie "locker" insbesondere die jugendlichen Fahrgäste mit dem öffentlichen Eigentum umgehen.
Unter den Besuchern des Tages der offenen Tür der Barnimer Busgesellschaft waren auch am Öffentlichen Personennahverkehr interessierte Besucher aus der Obus-Stadt Solingen.