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Aus der Märkischen Oderzeitung vom 13./14.12.2003:
Servicepaket für Barnimer Busverkehr
Ab 01.Januar mehr Infos für Kunden / Fahrzeuge bereits mit Anzeigen und Anlagetechnik ausgerüstet
Von Viola Petersson und Olav Schröder
Kreis Barnim (MOZ) Nachrichten werden in den Bussen der Barnimer Busgesellschaft (BBG) noch nicht über die Monitore
flimmern - so wie dies in manchen Berliner U-Bahnzügen der Fall ist. Doch mit dem Jahreswechsel wird der Service der BBG
deutlich verbessert. Die Fahrgäste werden dies in erster Linie an neuen Anzeigen und Ansagen feststellen. Die Ankündigung
von neuen Bushaltestellen und von Umsteigemöglichkeiten gehört zu einem System, das das Busfahren schrittweise
attraktiver machen soll.
Wer täglich auf seiner Strecke mit dem Bus unterwegs ist, hat keine Probleme: Er kennt die Abfahrtzeiten und weiß,
wo er umsteigen kann. Er muss nicht beständig aus dem Fenster sehen und dabei seinen Hals verrenken, um herauszufinden,
wo sich der Bus gerade befindet.
Doch schon, wenn er oder sie einmal eine andere Linie benutzen, können Orientierungsschwierigkeiten auftreten.
Noch ungleich größer sind die Probleme für diejenigen, die nur dann den Bus wählen, wenn das Auto mal in der Werkstatt steht
oder die als Ortsfremde mit dem Bus ein bestimmtes Ziel erreichen wollen.
All diese Probleme sollen mit einem mehrstufigen Servicepaket behoben, zumindest entschärft werden. Die einzelnen
Maßnahmen sind Teil der Einführung eines rechnergestützten Betriebsleitsystems, so Frank Wruck, Geschäftsführer der
Barnimer Busgesellschaft. Der wesentliche Vorteil für die Fahrgäste sei, dass die so genannte Anschlusssicherheit
deutlich vergrößert werde.
Als erstes werden die Fahrgäste vom neuen Jahr an in den Bussen per Anzeige und Ansage über die nächste Haltestelle
informiert, ein Service, der in vielen Bussen und Bahnen inzwischen zum Standard gehört. Die Fahrgäste können dann auch
über die jeweiligen Umsteigemöglichkeiten informiert werden, sagt Frank Wruck. Vor allem ortsunkundigen Fahrgästen wird
dieser Service die Orientierung.erleichtern. Das Angebot gelte sowohl für den Regionalverkehr als auch für den
Stadtverkehr, sprich die Obusse in Eberswalde.
Das neue Betriebsleitsystem wird mit den Anzeigen vom 1. Januar an in Eberswalde und Bad Freienwalde eingeführt und
erprobt werden. Der Start in Bernau ist vier Wochen später, am 1.Februar, vorgesehen. Sämtliche 115 Busse, die zum
Fuhrpark der BBG gehören, sind in den. vergangenen Wochen bereits mit den Innenanzeigen sowie der Anlagetechnik
ausgerüstet worden.
Im Laufe des Jahres 2004 sollen außerdem so genannte Fahrgastinformationsanzeiger aufgestellt werden, die elektronisch
gesteuert werden. Mit Hilfe dieser Anzeiger sollen die Fahrgäste über die jeweils folgenden aktuelIen Abfahrtzeiten der
Busse informiert werden. Wie Wruck sagt, werden diese Anzeiger an ausgewählten, stark frequentierten Standorten aufgestellt.
In Eberswafde soll dies unter anderem am Busbahnhof sowie am Markt sein. In Bernau sind die Standorte Bahnhof und Süd
vorgesehen. Außerdem werden noch zusätzliche Fahrausweisautomaten aufgestellt.
Ferner verrät der BBG-Chef, dass es Gespräche mit dem Brandenburgischen Straßenbauamt Eberswalde gebe. Ziel sei es, für
jene Busse, die "hinterherhinken" (Gemeint sind Busse, die Verspätung haben!/H.B.), die Möglichkeit des Beeinflussens der
Ampelsteuerung zu schaffen. Auf diese Weise sollen Busse die Chance bekommen, ihre Verspätung aufzuholen.
Bei der Einführung des rechnergestützten Betriebsleitsystems arbeitet die Barnimer Busgesellschaft mit den beiden
Verkehrsbetrieben in der Uckermark sowie mit dem Unternehmen aus dem Landkreis Oberhavel zusammen. Nur so mache die
Investition aus wirtschaftlicher Sicht Sinn. Denn die Anschaffung von Leitrechner und Software sei ein "echter
Kostenhappen". Durch die Kooperation könne man diesen großen Brocken "vierteln". Wobei das Land das Vorhaben auch zu
75 Prozent fördere.
Trotz der noch immer in einer Vielzahl vorhandenen Baustellen in der Region sieht die BBG dem Fahrplanwechsel am
morgigen Sonntag sowie dem Winterverkehr relativ gelassen entgegen. "Uns betrifft eigentlich nur der Straßenbau in Britz.
Die Umleitung dort steht. Wir können mit der Situation leben", versichert Verkehrsleiter Bernhard Vandeck auf Anfrage.
Mehr Service. Ab Januar werden auch in den Obussen die nächsten Haltestellen angezeigt. Foto: GMD/tb