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aus der Märkischen Oderzeitung vom 24.10.2007:

Eberswalde schreibt Obus-Wunschliste

Netzerweiterungen, moderne Haltestellen, Fahrkarten-PC stehen obenan

Von Hans Still

Eberswalde (MOZ) Noch in diesem Jahr wird die Eberswalder Politik ihren Wunschzettel zum öffentlichen Nahverkehr in der Kreisstadt schreiben. Bis Februar soll dann in der Stadtverordnetenversammlung ein Maßnahmepaket beschlossen werden, über das anschließend mit dem Kreis zu verhandeln sein wird. Inhalt dieses Pakets sind natürlich Netzerweiterungen für den Obus. Finowfurt und Südend, neue Eigenheimgebiete in Ostend und Veränderungen im gesamten Bereich der Innenstadt sind laut Bürgermeister Friedhelm Boginski (FDP) auf der Agenda.

Weitere Wünsche beziehen sich auf veränderte Taktzeiten und auf attraktivere Bushaltestellen mit Fahrkartenautomaten. Gelegenheit, dies gegenüber der Öffentlichkeit zu verkünden, bot sich gestern bei einer Pressekonferenz, die Boginski nach einer eineinhalbstündigen Runde zwischen der Stadtverwaltung Eberswalde und der Barnimer Kreisverwaltung einberufen hatte. Vizelandrat Carsten Bockhardt (CDU) bekräftigte seine Meinung, der Eberswalder Grundbedarf sei durch das bisherige Netz abgedeckt. „Ich bin gespannt auf die Diskussion der Eberswalder Abgeordneten und bleibe dabei, dass der Kreis keinen Netzerweiterungen zustimmen wird, die eine Verlängerung der Fördermittelbindungsfristen zur Folge haben.”

Boginski hingegen verwies auf die Funktion der Kreisstadt Eberswalde, die umfangreiche Dienstleistungen für das Umland anbiete und zudem die fünftgrößte Stadt Brandenburgs sei. „Wir haben ein Interesse an einem ökonomisch und ökologisch sinnvollen Netz. Die SPD-Fraktion wird einen Antrag in die Stadtverordnetenversammlung einbringen, der vermutlich mit großer Geschlossenheit beschlossen wird. Das wäre ein deutliches Signal für den Obus”, so der Bürgermeister, der beispielsweise eine bezahlbare Obus-Verbindung nach Finowfurt ins Spiel, um die Pendlerströme aufzunehmen. „Wir sind eine Wachstumsregion, dem müssen wir gerecht werden”, sagte er dazu.

Einsetzen will sich die Stadt beim Land für eine Regelung, die es auch gestattet, den Kauf von Obussen mit Fördermitteln zu begleiten. Bockhardt dazu: „Der Obus bleibt bis 2015 das System für Eberswalde, das sagen wir unmissverständlich. Wir werden auch auf keinen Fall zulassen, dass die Technik moralisch so verschlissen wird, dass dann zwangsläufig Schluss ist.” Sollte es der Stadt Eberswalde gelingen, Fördermittel für eine neue Obusflotte aufzutun, sei laut Bockhardt der Kreis bereit, über den Kauf nachzudenken. „Wenn Straßenbahnen gefördert werden, warum dann nicht auch Obusse? Dann würde auch der Kreis Geld sparen, das der Kreisstadt an anderer Stelle zugute kommen könnte.”

Boginski kündigte zudem an, ein Netzwerk mit den Städten Solingen und Esslingen am Neckar knüpfen zu wollen, wo ebenfalls Obusse im Betrieb sind.