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"Ur-Obus" - Elektromote genannt
Am 29. April 1882 führte Werner von Siemens in Halensee bei Berlin einen elektrisch angetriebenen Kutschenwagen,
Elektromote genannt, auf einer 540 m langen Versuchsstrecke vor.
Die mit Kopfsteinpflaster versehene Versuchsstrecke befand sich auf der Straße Nr. 5, der heutigen Joachim-
Friedrich-Straße, und der Straße Nr. 13, der heutigen Johann-Georg-Straße.
Der Strom wurde der zweipoligen Oberleitung durch einen achträdigen Kontaktwagen entnommen, der auf den
Fahrleitungsdrähten fuhr.
Ein biegsames Kabel zog den achträdigen Kontaktwagen auf der zweipoligen Oberleitung nach. Dieses führte zu
einem auf dem Wagen montierten Holzmast und versorgte zwei Elektromotoren von je 2,2 kW Leistung, die über einen
Kettenantrieb auf die Hinterräder wirkten, mit 550V Gleichstrom.
Das Versuchsfahrzeug war ein leichter, offener, vierrädiger Kutschenwagen (Jagdwagen), der mit eisenbereiften
Holzrädern ausgestattet war.
Bereits nach sechs Wochen wurde der Versuchsbetrieb eingestellt. Die Versuchsstrecke wurde am 20.Juni 1882 wieder
abgebaut.
Das Versuchsfahrzeug wies bereits alle Merkmale des Oberleitungsomnibusses auf und war somit der erste Obus der Welt.