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4.5. Zeitraum von 1996 - 2000
Im März 1996 wurde die neue Wasch- und Wartungshalle fertigestellt.
Im Anschluß wurden das Verwaltungsgebäude rekonstruiert. Desweiteren wurde
auf der bisherigen Abstellfläche in den Jahren 1996 und 1997 eine neue 3200 m²
große Halle in freitragender Bauweise für die Abstellung des gesamten Obus- und Busfuhrparkes errichtet.
Wegen umfangreicher Bauarbeiten an den Straßen unserer Stadt kam es im Jahre 1996 mehrmals zu Umleitungen für
den Obus sowie auch zu umfangreichen Obus-Ersatzverkehr.
Aufgrund des Neubaus der Schwärze-Brücke in der Friedrich-Ebert-Straße wurde die
Friedrich-Ebert-Straße im März 1996 für den Fahrzeugverkehr und damit auch für den Obus voll
gesperrt. Für diesen Zeitraum der Vollsperrung wurde auf der Eisenbahnstraße
zwischen Puschkin-Straße und Friedensbrücke eine Fahrleitung gebaut und mit dem Obus diese Umleitung befahren
.
Während der Bauarbeiten in der Friedrich-Ebert-Straße wurden Mitte des Jahres 1996 die
Fahrleitung sowie die Weichen und Kreuzungen am Markt erneuert. Desweiteren wurde die Fahrleitung einschließlich der
Fahrleitungsmaste zwischen der Kreuzung Freienwalder Straße/Saarstraße und der Endhaltestelle Ostend
erneuert.
Am 25. August 1996 wurden die Bauarbeiten an der Friedrich-Ebert-Straße beendet und die Vollsperrung aufgehoben.
Damit konnte auch die Umleitung für den Obus an der Eberswalder Hauptpost vorbei aufgehoben werden.
Der Gelenkobus Nr. 002 vom ungarischen Typ Ikarus 280.93 wurde im Februar 1997 ausgesondert, aber erst 1999 nach
Timisoara/Rumänien abgegeben.
Ab 05.04.1997 wurde der Obus-Verkehr an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen aus Kostengründen
eingestellt. Auf den Obus-Linien S 1 und S 2 wurde Obus-Ersatzverkehr mit
dieselbetriebenen Kraftomnibussen gefahren.
Am 04.08.1997 wurden mit der Einführung eines neuen Wochenendfahrplanes und aufgrund des Beitritts
der Barnimer Busgesellschaft mbH zum Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) die Liniennummern geändert. Die
Obus-Linie S 1 wurde in Linie 861 und Obus-Linie
S 2 wurde in Linie 862 umbenannt.
Am Wochenende und Feiertagen in der Zeit von 08:00 bis 18:00 Uhr fahren die Busse im 30-Minuten-Takt, ansonsten nur noch
alle 60 Minuten.
Am 22.11.1997 wurde auf der Obus-Linie 862 eine neue Haltestelle zwischen den Haltestellen Friedhof und Saarstraße in Richtung Ostend eröffnet. Die neue Haltestelle heißt Freienwalder Straße.
Ab Dezember 1997 wurde teilweise wieder der Obus-Verkehr am Wochenende aufgenommen. Auf der Linie 861 verkehrten wieder Obusse und auf der Linie
862 wurde weiterhin Obus-Ersatzverkehr durchgeführt.
Ab 05.01.1998 wurde ein neuer Fahrplan für die Linien 861 und 862
in Kraft gesetzt. Werktags von 06:00 Uhr bis 08:00 Uhr fuhr der Obus im 10-Minuten-Takt, von 08:00 Uhr bis 18:00 Uhr
im 12-Minuten-Takt. Außerhalb dieser Zeiten wurde der Fahrplantakt stufenweise bis auf 60 Minuten heraufgesetzt.
Ende Januar 1998 wurden die Gelenkobusse Nr. 021, 023 und 024 des ungarischen Typs
Ikarus 280.93 außer Dienst gestellt und nach Chelyabinsk/Russland verkauft.
Am 20. Februar 1998 wurde die erste funkgesteuerte Fahrleitungsweiche in Betrieb genommen. Sie befand sich im Stadtteil
Nordend am Abzweig zum Betriebshof.
Im Frühjahr 1998 wurde die Fahrleitung in der Freienwalder Straße erneuert. Desweiteren wurde
in den Monaten Februar, März und April 1998 die Fahrleitung auf dem Betriebshof Nordend vollkommen umgebaut und
umfassend erweitert. Es wurden u.a. die Wartungshalle und die Abstellhalle mit Fahrleitungen ausgestattet.
Der Gelenkobus Nr. 030 vom österreichischen Typ ÖAF Gräf & Stift NGE 152
M17 der Barnimer Busgesellschaft mbH Eberswalde war im Zeitraum vom 21.08.1998 bis 22.09.1998 zu Testzwecken bei den
Stadtwerken Solingen GmbH in Solingen im Einsatz.
Am 01.04.1999 startete der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB). Da das Sortiment an Fahrscheinen und auch Relationen
damit entscheídend umfangreicher wurde, machte es sich notwendig, zu diesem Termin die Obusse und auch alle anderen Busse
mit neuen Fahrscheindruckern auszurüsten.
Am 27. Dezember 1999 wurde die funkgesteuerte Weiche am Abzweig zum Betriebshof Nordend wieder auf herkömmliche
elektrische Steuerung mit Schaltrelais umgebaut. Die Zuverlässigkeit der Signalstrecke
"Bus-Weichensteuerung" war ungenügend. Die Funksteuerung der Weiche hatte sich nicht bewährt.
Am 31.01.2000 traten einige kleine Änderungen im Fahrplan der Linie 862 in Kraft. In der Zeit von 17:30 Uhr bis 19:00 Uhr wurde Ostend nur sehr ausgedünnt angefahren. Mehrere Obusse der Linie 862 fuhren bereits vom Markt zum Betriebshof Nordend. Das wurde
geändert. Die Obusse fahren jetzt wieder nach Ostend weiter und rücken dann von dort zum Betriebshof
Nordend ein. Dazu war die Errichtung einer Fahrleitung, die die direkte Verbindung zwischen Ostend und Nordend schafft,
geplant.
Ein tragischer Unfall ereignete sich am 24.02.2000 auf der Linie 861 . Auf der Breiten Straße, etwa 100m vor der Haltestelle
Dr. Gillwald-Höhe sprang ein Patient der Landesklinik Eberswalde vom Fahrbahnrand vor den ankommenden Obus. Der
Fahrer konnte leider das Geschehen nicht mehr verhindern und überrollte den Mann mit der Vorderachse des Obusses. Der
Mann wurde dabei getötet.
Ab 15.04.2000 wurde auf der Linie 862 der Obus-Verkehr am Wochenende wieder aufgenommen.
Aufgrund von Bauarbeiten an der Friedrich-Ebert-Straße und auch im Kreuzungsbereich
Puschkinstraße wurde ab 24.07.2000 der Obus-Verkehr für vier Wochen umgeleitet. Die Umleitung führte von
der Kreuzung Eisenbahnstraße/Friedrich-Ebert-Straße, über die Eisenbahnstraße an der Eberswalder
Hauptpost vorbei zur Kreuzung Eisenbahnstraße/Breite Straße und zurück. Auf den Linien
861 und 862 wurde Obus-Ersatzverkehr gefahren.
Mit dem Inkrafttreten des geänderten VBB-Tarifes zum 01.08.2000
wurde der Fahrpreis für einen Einzelfahrschein von 1.60 DM auf 1.80 DM erhöht. Desweiteren dürfen die
Fahrgäste täglich ab 20.00 Uhr nur noch durch die erste Tür (Fahrertür) einsteigen. Durch
Veränderungen der Verdrahtungen der Türsteuerungen und der zusätzlichen Installation einer Schaltuhr werden
die äußeren Bedientaster der Türen 2, 3 und 4 täglich um 20.00 Uhr automatisch abgeschaltet.
Im Oktober 2000 wurden die letzten beiden Gelenkobusse des ungarischen Typs Ikarus 280.93, die Wagen 022 und 025, außer Dienst genommen.
Aus Anlaß des 60jährigen Obus-Jubiläums in Eberswalde war vom 27.10.2000 bis 07.11.2000 ein
Gastfahrzeug, ein Obus des deutschen Typs Henschel/Kiepe HS160OSL der Verkehrsbetriebe Esslingen auf dem Betriebshof
Eberswalde/Nordend stationiert. Der Obus wurde zu Sonderfahrten eingesetzt.
Am 03.11.2000 hatte der Obus in Eberswalde 60jähriges Jubiläum. Am 04.11.2000 wurde dieses Jubiläum mit einem "Tag der offenen Tür" öffentlichkeitswirksam begangen. Desweiteren wurden am 04. und 05.11.2000 Sonderfahrten mit historischen Obussen durchgeführt.
Am 14.12.2000 wurden die ausgesonderten Gelenkobusse Nr. 022 und 025 vom ungarischen Typ Ikarus 280.93 nach Szeged/Ungarn abtransportiert.